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Hewer Hans-Peter
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Hewer Hans-Peter




Basilika
Fotografie auf Aludibond
60 x 80 cm
Erworben 2019

 

 030-Wolkig
Wolkig
Fotografie auf Aludibond 80 x 60 cm
Erworben 2019

 

Anbei ein Text den das Kunstzentrum Bosener Mühle 2019 anlässlich einer Werkschau des Fotografen veröffentlichte.


Dem 2018 verstorbenen Fotografen Hans-Peter Hewer hat das Kunstzentrum in diesem Jahr eine Werkschau gewidmet. Dem zu Lebezeiten abseits des Kunstbetriebes agierenden Lichtbildners ist es gelungen, vielfältig und mit eigener Handschrift versehen, seine Sicht von Heimat abzubilden.

Dabei liegt der Schwerpunkt der ausgestellten Arbeiten zwischen Natur- und Landschaftsbetrachtung. Er schafft es, die Monumentalität eines heranziehenden Gewitters ebenso zu fassen, wie den tiefen Blick in die Details seiner Sujets. In letzteren wandelt sich auf faszinierende Weise das Gezeigte vom Tatsächlichen ins Abstrakte, in einer von ihm gesetzten Gleichzeitigkeit.

Die Ausstellung zeigte auch eine kleine Reihe von Architekturaufnahmen. Dort arbeitet Hewer mit Doppelbelichtungen in der Kamera. Wieder das Stichwort Gleichzeitigkeit. Diesmal jedoch bezogen auf das Zusammenstellen zweier Perspektiven, die als Ganzes einen neuen Raum kreieren. Was sich so leicht formulieren lässt, ist in der hewerschen Praxis durch meisterliches Können beseelt. Ich will keinem Purismus das Wort reden, aber es soll nicht unbemerkt bleiben: Er schafft das alles mit der Kamera, ohne eine Bildbearbeitung für diesen Effekt zu bemühen.

Hans-Peter Hewer war kein Weltreisender. Seine Mikro-Exkursionen fanden in seiner Heimat, dem Sankt Wendeler Land statt. Berührend, psychedelisch und dabei ganz schlicht steht dafür eines der in der Ausstellung beliebtesten Bilder: „Dehäm“. Der Titel, aus der regionalen Mundart entnommen, steht für „Zuhause“. Ein Blick in den von der Sonne eingefangenen Garten, den die Nacht mit einem Raureifgezier versehen hat. Eine unscharfes goldenes Lens Flare (Linsen-Lichtschein) rahmt die Szenerie. Heraus kommt etwas magisches, das uns für einen Moment Stille sehen lässt.

Die Ausstellung war im Jahr des 40jährigen Seejubiläums ein großer Besuchermagnet. Sie wurde durch die Stiftung Kulturbesitz Kreis St. Wendel unterstützt. Diese hat durch entsprechende Ankäufe das Werk Hans-Peter Hewers in ihren Katalog der Kunst- und Kulturschaffenden des Sankt Wendeler Landes aufgenommen. So bleibt ein Teil seiner Arbeit sowie sein Name, dem kollektiven Gedächtnis der Kulturregion erhalten.

 







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